Römer'sche Intrigen auf nicht sehr hohem Niveau |-|
1. Szene
„Wir können uns nicht im Forum Romanum versammeln“ sagt Cayus Julius zum Crassus „sonst kriegen es doch die Mitglieder des erweiterten Senates oder gar noch das gemeine Volk mit!“ Crassus überflog noch einmal die Liste der Teilnehmer von der geheimen Versammlung. Er fragte Cayus: „Hast du auch diese Chrisus Ausstellikus geladen?“ – „Natürlich“ antwortet Cayus „wir dürfen es nicht übertreiben, sonst bekommt das Volk noch zuviel mit. Jetzt wo der enge Senat beschlossen hat diese unglückselige Nervensäge Bettinus Calpurius Bibulus auf Eis zu legen, müssen wir sehen dass unsere Pläne nicht durchschaut werden“.
Crassus klopfe sich voller boshafter Freude auf die feisten Oberschenkel „Papperlapapp. SIGNA INFERRE! Hast du den für den Antrag auf Amtsenthebung der Calpurius Bibulus ans römische Ehrengericht zu entrichtenden Betrag aus der Senatskasse nehmen lassen?“ – „Natürlich. Der Zahlmeister hat den Transfer bereits angewiesen.“
2. Szene
7 Tage später in einer dunklen Taverne in der Mitte des römischen Reiches tritt Chrisus Ausstellikus an die Tafel, an der sich der engere Senat schon versammelt hat. Erstaunt ruft Ausstellikus aus: „Was tut dieser Ullus Destructivus hier? Und wo ist Bettinus Calpurius Bibulus?“ Cayus Julius winkt ab „Destructivus wird in Zukunft die Aufgaben dieser Bibulus übernehmen, da der innere Senat ihr nicht vertraut, darüber stimmen wir heute ab!“ Ausstellikus zitiert Gesetzestexte aus dem römisch-bürgerlichen Gesetzbuch in der vagen Hoffnung dass zumindest einer dieses engeren Senats einen Anfall von Vernunft bekommen würde. Ausstellikus wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass die Abstimmung fingiert war, da bereits 7 Tage vorher ein noch geheimerer perfider Plan zur Eliminierung der Calpurius Bibulus in Gang gebracht wurde. Ausstellikus warnte: „Bettinus Calpurius Bibulus ist vom Volk gewählt als Ressortleiter der zirzensischen Spiele, und ich bin ihr Stellvertreter. Es ist nicht rechtens, dass ein engerer Senat diesen Wunsch des Volkes diktatorisch mit Füßen tritt und einfach jemanden wie Destructivus mit Aufgaben betraut, die das Volk für jemand anderen vorgesehen hat.“
Gerade als die Imperatorin zu einem Pamphlet ansetzen wollte und zu diesem Zwecke mehrfach Luft in die Lungen presste, öffnete sich die Tür zur Küche und Kochnixgscheits trat mit zwei riesigen Schüsseln in den Raum. „SCHWEINSKALDAUNEN MIT KNÖDEL!!!!“ rief Cayus Julius so laut, dass Nikomedes Longus aus seinem Traum erwachte :zz: , in dem er gerade den Diskusweitwurf bei den olympischen Spielen gewann (aber auch nur deshalb, weil er sich einen speziellen Diskus aus Leichtholz schnitzen ließ, in der Hoffnung dass dies nicht bemerkt würde).
Crassus warf Schriftrolle und Feder von sich und stürzte sich mit Cayus Julius auf die in Honig gebratenen Schweinskaldaunen. Mit vollem Mund und vor Honig triefendem Kinn munterte er die anderen auf „Langt zu! Die Senatskasse ist gut gefüllt, der Senat kann sich das leisten.“ – Longus zupfte sich die Schweinskaldaunenstücke aus den Locken, die im Rahmen von Crassus Ausruf auf sein Haupt katapultiert wurden und meinte „Jaaaaaa – und man kann im Notfall doch auch wieder ein paar Sonder-Gebühren willkürlich abrechnen. Oder man erhöht einfach die Steuern“.
Chrisus Ausstellikus hoffte inbrünstig dass dieser Alptraum zum Ende käme. Sie konnte nicht fassen, dass dieses Ereignis reell war, sie hätte nie gedacht, dass sich Menschen an der Macht so gehen lassen konnten.
3. Szene
Crassus saß über der Schriftrolle die periodisch an alle Bürger versandt wurde um diese über die Aktivitäten des Senates und des römischen Reiches auf dem Laufenden zu halten. Diese verantwortungsvolle Aufgabe hatte er sich einfach mal selbst übertragen da man ja schließlich nur ausgewählte Inhalte an die dämliche Öffentlichkeit gedachte zu geben und auf keinen Fall von dem gesetzesuntreuen Vorgängen im Innensenat berichten wollte. Er hatte sich im Vorfeld mit der Imperatorin und dem engeren Senat beratschlagt und machte sich daran die gemeinsam entwickelte Idee umzusetzen, die da lautete „Am besten wir erschlagen die Bürger mit Lügen über die Vorgänge und erfinden von vornherein böse Taten unserer Feinde, damit schüren wir eine für uns wohlwollende öffentliche Meinung und wenn diese gutmütigen Schlafmützen aufwachen und ihre Drohung, sie gingen bezüglich den diktatorischen Ungerechtigkeiten und Verstößen des Senats gegen Moral, Ethik und Gesetz an die Öffentlichkeit, wahr machen – dann ist es schon zu spät für sie“.
Es huschte ein teuflisches Grinsen über das Gesicht des Crassus und mit Wonne erfreute er sich daran, dass er bald noch mehr im Senat kontrollieren würde… er malte sich gerade aus wie es wäre die Imperatorin zu stürzen und deren Platz einzunehmen, der dann zugegeben einen etwas größeren Thron beinhalten müsste… als ihm eine Vision erschien… von Antonius Hoppus der immer größer und größer wurde und in dem Moment als er unendliche Ausmaße angenommen hatte plötzlich verschwand.
Kopfschüttelnd schickte er die Schriftrolle auf den Weg an die Bürger und schob jedwede unangenehme Vorahnung auf die Seite.
Vae victis! :wave: