Crassus war ungehalten. Seit Monaten
versuchte sie eine neue Kampfziege fremden Blutes zu erwerben. Es war zwar
nicht so, dass ihr die körperlichen Leiden der von ihr vermehrten Kampfziegen
auf das Gemüt schlugen, jedoch bemerkte Präfekt Unnutzes unlängst vorwurfsvoll,
dass die Plötztaler immer weniger wurden. Nun gab es keinerlei ehrliche Arbeit,
derer Crassus nachgehen könnte, denn zum einen fehlte das Talent und zum
anderen auch der Fleiss. Also mussten Unnutzes Meinung nach mehr Kampfziegen
vermehrt werden. Da der vorhandene Kampfziegenbestand aber nur wenig, meistens
schielende, Nachkommenschaft hergab, beschloss Crassus eine Genauffrischung
vorzunehmen um die Ausbeute zu optimieren, und damit auch die Schatzkammer.
Viele Römer glaubten daran, dass das
Universum gerecht ist. Und so blieben auch die Untaten von Crassus nicht völlig
ungesühnt, hatte sie sich doch immer das Maul über die Kampfziegen anderen Blutes
zerrissen. Und einige Male, als sie schon mal Kampfziegen aus fremden Ländern
holte, hatte sie diese schlecht geredet und schließlich am Markt feilgeboten.
So kam es, dass ihr kein Händler aus
Nordlanden und auch nicht aus der neuen Welt eine Kampfziege verkaufte. Auch
die Merowinger und sogar die Wikinger rückten keine Kampfziegen heraus. In der
neuen Welt hätte es ja um ein Haar geklappt, aber offensichtlich hatte ein
Römer interveniert und den Händler gewarnt.
Also war Crassus ungehalten, trank Mulsum
(den sie sich selbst einschenken musste, denn es hatte noch kein Nubier
angeheuert, nicht einmal die Nubier, die seit Calpurnias Entmachtung Augustus
IV beantragen mussten), und verfluchte die Nordländer, die Merowinger, die
Wikinger, und ganz besonders die Nubier.