….Tempora
si fuerint nubila, solus eris
Diese Weisheit
flüstert man sich in den Straßen des Imperiums allerorts zu. Und eine nicht
unerhebliche Anzahl von plebs, sowie auch Senatsmitglieder erwarten gespannt
das Wahlspektakel, seit bekannt gemacht wurde, dass die Imperatorin aus
gesundheitlichen Gründen den Lorbeerkranz an ihren Nachfolger übergeben will.
Nun braucht man kein Prophet sein um zu wissen, dass niemand in ganz Rom der
Imperatorin das Wasser reichen könnte. Es gibt zwar einen Anwärter, Crassus,
die zumindest in Niederträchtigkeit nicht hintenansteht, jedoch mangelt es ihr
sowohl an Sozialkompetenz als auch … nun ja, sagen wir einfach, sie ist nicht die
hellste Kerze auf der Torte.
So begab es sich,
dass Crassus mit ihrem Präfekten Unnutzus in ihrer Schreibstube neben einer
undichten Amphore Picatum Pläne schmiedete. Wahlpläne. Denn schließlich würde
sie sich um eine ansehnliche Nummer von Vorteilen bringen, sollte sie nicht die
Nachfolgerin der Imperatorin werden. In einer solchen Machtposition stünden ihr
alle Wege offen, und sie hatte große Pläne. Vor einigen Monden hatte sie schon
mal vorgefühlt und zu den Pompa theatri eine Magistratsbeamte aus Britannia
geladen, damit sie sich die Transferkosten ihrer Handelswaren dorthin einsparen
konnte. Aber es wurde immer schwieriger, da einige Senatskollegen mit Unmut auf
ihre Vorteilsnahme blickten. Dabei würde auch dieses Jahr wieder ein
Handelswarentransfer anstehen, sie hatte wirklich dringend vor, dies dem Senat
bezahlen zu lassen, und ließ sich von ihrer cucurbitulae dabei zur Hand
gehen.
Crassus überlegte
also, wie sie nun die plebs und diejenigen Senatsmitglieder, die nicht ihrem
Gegner Faulus hinterhereiferten, in
ihre Tasche stecken konnte.
Es wäre ohnehin an
der Zeit, dass der Auetaler verschwindet. Sie beschloss, dass es ab dem Wahltag
nur noch die Plötzmark gäbe, und die
Erstprägung würde sie als Wahlgeschenk verteilen. Crassus kreischte vor
Zufriedenheit über ihre grandiose Idee und schenkte noch Picatum nach. Unnutzus
war vom vielen warmen Cervisia bereits eingeschlafen, so konnte sie ungestört
die Plötzmark entwerfen. Sie nahm sich vor, sofort nach Amtsantritt ein paar
Nubier einzustellen, die in Zukunft solche Dinge für sie erledigen würden, und
Picatum nachschenken könnten, und dieselben natürlich im knappen Lendenschurz
wie zu Calpurnias Zeiten.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen, sowie mit Ereignissen der Gegenwart und Geschichte sind zufällig.