Samstag, 26. Juli 2014

O tempora, o mores!



Die spinnen, die Römer. Wieder einmal.

Nach dem gering frequentierten Wahlspektakel des Imperiums mussten viele plebs feststellen, dass die Aufregung im Vorfeld völlig unbegründet war, zumal die Imperatorin nicht wie versprochen ihren Platz im Senat geräumt hat. Einige böse Zungen behaupten, es läge daran, dass kein geeigneter Nachfolger zur Verfügung gestanden hätte. Tatsächlich verhielt es sich aber so, dass Crassus‘  vermeintlich klammheimlich einen Stammhalter des Präfekten Unnutzus austrug und aufgrund des zu erwartenden Zeitdrucks der Amtswechsel zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt vonstatten gegangen wäre. Hätte es im alten Rom einen Verhaltensforscher (sozusagen einen Prätoren namens Rossi) gegeben, wäre das Profiling einer Person interessant gewesen, die nicht freudig den entstehenden Stammhalter in die Welt hinausruft, sondern verschämt unter der Toga so lange wie möglich versteckt. 

Destructiva derweilen hatte sich den Unmut des Senats zugezogen. Wir berichteten ja schon vor einigen Monaten über die Streitereien um die Auetaler, da die Unterkunft und Versorgung der Kampfziegen während des bajuwarischen Blitzkurs über den Handel mit Kräutern, Zaubertränken und Wurzeln an Alpaga nicht bezahlt wurden. Da Destructiva also bis heute bei keinem Druiden angeheuert wurde, erzählte man bei der Senatssitzung von einer Insolvenz.  Alpaga trug ihre Forderungen dem Magistrat vor und es wurde die Corpus Iuris Civilis geprüft. Der Magistrat entschied zu Gunsten von Alpaga. Von Destructiva hört man derzeit wieder einmal nur ein lautes Schweigen.

Um von den eigenen Verstößen (perduellio und maiestas laesa und falsum usw) gegen das Zwölftafelgesetz abzulenken, haben Crassus (der Schreiber ist immer noch unschlüssig wegen des Profilings) und andere einschlägig bekannte Römer  (sogar  Caepio, die mittlerweile aus dem Senat entfernt wurde aufgrund ihrer unzähligen Schweinereien) eine alte Hetzjagd gegen die ehemalige Partnerin vom Suffkopf Turpilius wieder aufleben lassen.  

Zugegeben, es ist nicht nur humorlos geworden im alten Rom, seit Cayus und Calpurnia nicht mehr präsent sind, sondern es scheint, als hätten die Römer jedweden Kodex vergessen.  Viele Senatsmitglieder schreiten diesbezüglich aber auch forsch mit schlechtem Beispiel voran. 

Nur Faulus zeigt sich vernünftig. Vermutlich wurde ihm nach  dem von Crassus beabsichtigten Cognitio extra ordinem so einiges klar.