Donnerstag, 21. Mai 2015

Qualis rex, talis grex



Crassus war ungehalten. Seit Monaten versuchte sie eine neue Kampfziege fremden Blutes zu erwerben. Es war zwar nicht so, dass ihr die körperlichen Leiden der von ihr vermehrten Kampfziegen auf das Gemüt schlugen, jedoch bemerkte Präfekt Unnutzes unlängst vorwurfsvoll, dass die Plötztaler immer weniger wurden. Nun gab es keinerlei ehrliche Arbeit, derer Crassus nachgehen könnte, denn zum einen fehlte das Talent und zum anderen auch der Fleiss. Also mussten Unnutzes Meinung nach mehr Kampfziegen vermehrt werden. Da der vorhandene Kampfziegenbestand aber nur wenig, meistens schielende, Nachkommenschaft hergab, beschloss Crassus eine Genauffrischung vorzunehmen um die Ausbeute zu optimieren, und damit auch die Schatzkammer.

Viele Römer glaubten daran, dass das Universum gerecht ist. Und so blieben auch die Untaten von Crassus nicht völlig ungesühnt, hatte sie sich doch immer das Maul über die Kampfziegen anderen Blutes zerrissen. Und einige Male, als sie schon mal Kampfziegen aus fremden Ländern holte, hatte sie diese schlecht geredet und schließlich am Markt feilgeboten.

So kam es, dass ihr kein Händler aus Nordlanden und auch nicht aus der neuen Welt eine Kampfziege verkaufte. Auch die Merowinger und sogar die Wikinger rückten keine Kampfziegen heraus. In der neuen Welt hätte es ja um ein Haar geklappt, aber offensichtlich hatte ein Römer interveniert und den Händler gewarnt.

Also war Crassus ungehalten, trank Mulsum (den sie sich selbst einschenken musste, denn es hatte noch kein Nubier angeheuert, nicht einmal die Nubier, die seit Calpurnias Entmachtung Augustus IV beantragen mussten), und verfluchte die Nordländer, die Merowinger, die Wikinger, und ganz besonders die Nubier.


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