Ganz Rom ist in Aufruhr. Im Amphitheater werden neuerdings keine
munera et venationes mehr
dargeboten. Das liegt nicht etwa daran, dass die Saison für panem et circenses vorbei
ist, sondern eher daran, dass ein neuer Trend aus Venta Silurum über einen
silurischen Touristen Rom erreichte.
Die Aufführungen des Mimus „Shades of Caligula“ lockten Adelige,
Plebejer und wohlhabende Bauern gleichermaßen ins Kolosseum, sogar einige
Kleriker verkleideten sich, um (inkognito) die Posse über das geheime Liebesleben
des Gewaltherrschers nicht zu verpassen. Es wurde sich zudem einer üppigen licentia verborum bedient, was den römischen
Durchschnittsbürger über die Maßen gefiel. Das eigene Leben war ja langweilig
genug.
Kurz gefasst ging es in dem Mimus um Caligula, der eine
Saltatrice aus Gades für lüsterne Gefälligkeiten außerhalb der römischen
Gesellschafts-Norm mit Münzen überschüttete. Der Dichter fokussierte wohl
zunächst als Zielpublikum die gelangweilte römische Hausfrau, und hätte sich
diesen Zulauf nicht träumen lassen.
Nachdem Caligula und seine Mätresse sich im Verlauf der
Posse allerhand Utensilien wie beispielsweise feinster Seide, Damast und Pfauenfedern
bedienten, konnten die Händler nicht schnell genug Nachschub an Sisalseilen
organisieren. Darüber hinaus war man besser daran, seine Furca oder Patibulum sicher zu verwahren, denn die
Diebstahlrate dieser Gegenstände schnellte in astronomische Höhen.
Jedenfalls hörte
man unlängst, dass auch das Imperium auf den Trend aufspringen wollte und
anlässlich der nächsten Neuwahlen von Imperator, Konsul und den anderen Ämtern
den Senatsmitgliedern im Abendprogramm eine Posse aufführen lassen will.
Crassus wurde
übrigens auch beim Sisalhändler gesehen….
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